Shaolin Kulturverein e.V. 2014

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18.07.2016 LSB-Informationsfahrt u. a zum Shaolin Kultur Verein

Sport vor Ort für Flüchtlinge

LSB-Informationsfahrt u. a zum Shaolin Kultur Verein

 

„Vor Ort bei Sportangeboten für Flüchtlinge“ war der Thema der jüngsten LSB-Informationsfahrt für Journalisten. Die Tour führte zu drei Stationen mit engagierten, hochmotivierten Vereinsvertretern und sportlich aktiven geflüchteten Jugendlichen. Vor Ort gab es durch die Vereinsvertreter, deren Engagement, Leidenschaft und emotionale Beziehung für die Sache Willkommenskultur zum Anfassen.

Nur drei Beispiele zum Thema wurden auf der Tour angefahren, dabei ist dies nur ein kleiner Ausschnitt. Denn inzwischen bieten 64 Berliner Sportvereine 74 Projekte für Flüchtlinge mit 26 unterschiedlichen Sportarten an. Natürlich ist Fußball mit fast 20 Angeboten dabei ein Platzhirsch, aber die Vielfalt ist groß – auch Boule, Yoga, Bogenschießen, Taekwondo, Tanz, Cricket, Rugby oder Tischtennis sind dabei. Und eben auch Reiten, Rudern oder Shaolin Kung Fu, wie die drei besuchten Beispiele beim Reitclub Grunewald, Ruder-Club Tegelort und Shaolin Kulturverein Pankow zeigten. Die Auskünfte, die die Medienvertreter dort erhielten, waren beredt – die Vereinsvertreter berichteten zum einen von den Schwierigkeiten der sehr speziellen Aufgabe bei vielen Formalien, von den Mühen des Alltags (Sprachbarrieren), den Traumata, mit denen viele der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen nach Deutschland gekommen waren, den nachvollziehbaren Hemmnissen der „Refugees“, sich zu öffnen.

Aber sie berichteten auch von den Gefühlen, miterleben zu dürfen, wie sich für die Flüchtlinge für Momente, für eine Stunde, einen Tag oder im besten Falle über den Sport wiederkehrend so etwas wie „Glück“ herstellt.

Wie Integration „kämpfend“ vollzogen wird, war Thema beim Shaolin Kulturverein in Pankow, letzte Station der LSB-Journalistentour. Der erst seit 2012 bestehende und von Tanja Herrmann gegründete Verein (www.shaolinkulturverein.de) bietet ein breites Spektrum an Kursen, in denen Kung Fu, Tai Chi oder Qi Gong praktiziert wird. Dazu gibt es viele weitere mit der Kultur der Shaolin-Mönche verbundene Aktivitäten, bei denen sich – so Tanja Herrmann – „alle heimisch fühlen (sollen), die sich für diese Kultur interessieren“. Alle meint auch „alle“, und so war für die mehrfache Shaolin Kung Fu-Weltmeisterin, der 2012 der buddhistische Name Shi Yan De verliehen wurde, die Kooperation mit dem  Flüchtlingsheim in Berlin-Buch selbstverständlich. In diesem Jahr hat der Verein 40 Flüchtlingen (v.a. Frauen, Kinder, Jugendliche) die vom LSB geförderte Chance gegeben, kostenfrei Sport zu treiben. 35 haben es bisher wahrgenommen. Zwei, Jan (17) aus Afghanistan und der Syrer Mohammad (16) aus der Nähe von Aleppo, haben beim Training so überzeugt und waren sp begeistert, dass der Vorstand ihnen eine feste Mitgliedschaft im Verein ermöglicht hat. Sie wurden ins Showteam aufgenommen, das den Verein bei öffentlichen Aktivitäten und Auftritten repräsentiert. Tatjana Herrmann spürt nicht nur am Beispiel der beiden, dass das Engagement des Sports für die Flüchtlinge die Integration dieser in die Gesellschaft unmittelbar und direkt befördert.

Der LSB geht davon aus, dass 2016 ca. 5000 bis 6000 geflüchtete Menschen in Vereinsprojekten betreut werden. LSB-Präsident Klaus Böger sagt: „Wir sollten es ihnen und uns so leicht wie möglich machen. Der Sport ebnet den Flüchtlingen den Weg in unsere Gesellschaft.“ Vielfalt nicht als Gegensatz, sondern als Ergänzung und Gewinn für alle zu verstehen – diese Botschaft lohnte die Tour durch die Stadt.

Text: Klaus Weise

Fotos: Jürgen Engler

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